Donnerstag, 19. November 2015

Expoferia und Sportfest


Am Montag dem 16.11.2015 gab es an der Schule eine Ausstellung. Die Schüler präsentierten was sie während dieses Jahres in der Schule gelernt hatten und eine Jury bewertete daraufhin wieviel von dem Ausgestellten die Schüler tatsächlich wussten.


Meine absolute Lieblingsklasse! (sexto)

Zu diesem Zweck habe ich meinem Mitfreiwilligen geholfen Plakate für seine Englischklasse (Primero de la secundaria) anzufertigen. Die Themen waren: Konversation mit Touristen, Farben, Zahlen, Tiere und Personalpronomen, so wie Konjugation.

Ja, das ist ein regenbogenkotzendes Schaf!





So schön die Plakate auch waren, so schlecht waren die Schüler in Englisch. Die Vorführung ihres Wissensstandes war eine traurige Angelegenheit. Als ich meine sechste und dritte Klasse über die Plakate abfragte, konnte fast jeder einwandfrei antworten. 







Wie dem auch sei, am darauffolgenden Donnerstag gab es dann eine Veranstaltung, vergleichbar mit einem Sportfest. Hier heißt es allerdings educación fisíca y musíca. Zu diesem Anlass führten alle Klassen sportliche Übungen vor.





















Sie machten Purzelbäume, Saltos, sprangen vom Trampolin aus über ihre gebückten Mitschüler und ...durch einen Reifen.














Da kommt doch das Zirkusfeeling auf! Jaaa, damit aber nicht genug! Das ganze Spektakel wäre ja langweilig, wenn man nicht...den Reifen in Brand stecken würde! Ja, richtig! FEUER! FLAMMEN! Und die Kinder sind da durch gesprungen! 


Unfassbar für mich als Deutsche, in Deutschland hätte es mindestens 1000000 Gründe gegeben das zu verbieten! Einige Kinder sind bei diesen Aktionen auch eher ungünstig oder sogar auf ihren Mitschülern gelandet, was mir teilweise echt Sorgen bereitet hat.

Wie dem auch sei, danach gab es verschiedene klassenübergreifende Tänze. Manche wie erwartet eher mau, andere aber doch recht interessant mit anzusehen!

Achtung: Fotoflut!

Hasta luego


Suzanna










Am Ende ihrer Vorführung, holten die Schüler der sexto de la secundaria, die Lehrer von der Bühne und tanzten mit ihnen. 


Ich finde dieses Foto zeigt besonders gut, wie überhaupt gar nicht, meine Gastfamilie zu den restlichen Menschen auf der Insel passt!

Samstag, 7. November 2015

Warum sich unglaublich viele Menschen auf dem Kirchenplatz versammeln

Nach der Stadtführung habe ich beschlossen, die Orte dieser nochmal alleine ein bisschen genauer anzugucken.
So ging ich über den Platz der SanFrancisco Kirche zum großen, überdachten Markt. Nachdem ich dort ein Paar Stunden voller Filme kaufen, Saft trinken und einfachem Schlendern verbracht hatte, wartete ich noch bis der plötzliche Regen aufgehört hatte und machte mich wieder auf den Weg zum Hostel. Auf dem Platz vor der Kirche bot sich mir dann ein eigenartiges Bild. Eine riesige Menschenmenge stand im Kreis um zwei junge Männer die, man glaubt es kaum, auf dem Kirchenplatz ein Rap-Battle veranstalteten! Leider waren sie schon so gut wie fertig, als ich dazu kam.
Zurück im Hostel traf ich dann auf Ursula, eine Deutsche die ich beim Frühstück getroffen hatte.
Wir beschlossen daraufhin gemeinsam zu Abend zu essen, da wir beide auch nicht alleine im Dunkeln in La Paz rumlaufen wollten! Wir gingen dann zu einem Inder, der uns vom Hostel empfohlen wurde.
Auf dem Weg dorthin fanden wir allerdings schon wieder eine große Ansammlung von Menschen auf dem Kirchenplatz vor und bis wir den Grund dafür bemerkten dauerte es einige Zeit! :D
Auf der gegenüberliegenden Seite stand ein Clown! Der hat rumgealbert, die Passanten auf die Schippe genommen und wild rumgepfiffen! Wirklich eine sehr amüsante Vorstellung!

Das Essen war jedenfalls total lecker und wir hatten beide noch genau das Geld, was wir für Essen und Trinkgeld brauchten. Also gingen wir noch Geld abheben..schwerer als gedacht. Wir befanden uns zwar quasi im Bankenviertel, aber erst mal eine Bank zu finden die mir Geld geben wollte, war doch nicht ganz so einfach. Fünf Banken später gingen wir dann zurück ins Hostel.

Am nächsten Tag gingen wir gemeinsam ins Coca-Museum.
Ein sehr liebevoller eingerichteter Raum und sehr informativ!
FunFact: Sigmund Freud war weltweit der erste Kokainabhängige der Geschichte. Er inhalierte Kokain, bis er Nasenkrebs bekam.

Ich hab natürlich noch viel mehr gelernt, zum Beispiel wie man theoretisch Kokain herstellen kann :D
Nein Spaß! Zum Beispiel habe ich noch erfahren, dass Papst Leon XIII den Mariani-Wein (ein Wein auf Kokainbasis), wegen seiner wohltuenden Wirkung mit einer Goldmedaille auszeichnete.






Der Weg zum Museum (mit obligatorischem Touriramsch)








Der überraschenderweise, sehr grüne Hinterhof des Museums








Oder das Coca-Cola 1894 tatsächlich noch Kokain enthielt, erfunden wurde diese übrigens 1886.
Es gab aber auch weniger schöne Fakten zu diesem Thema (surprise, surprise!), zum Beispiel Berichte über die Behandlung Kokainabhängiger in verschiedenen Ländern.
„Zahlreiche asiatische Länder verwenden ein 100% effektives und billiges Verfahren. Es kostet lediglich eine Munitionsladung, da die Drogenabhängigen, die eine Heilung verweigern exekutiert werden.“ (Zitat aus dem Infostand des Museums)
In Peru werden Ärzte dazu angehalten Gehirnoperationen durchzuführen, bei denen die Nervenbahnen des Lustzentrums durchtrennt werden, um die Drogenabhängigen zu heilen. Das Resultat sind daraufhin „moderne Zombies“.
Naja, nicht so schön.
Eine Coca-Presse
















Jedenfalls waren wir danach noch auf dem Markt und haben uns ein bisschen durchprobiert. So haben wir zum Beispiel eine Apfel-Banane gekauft, die zu meiner Enttäuschung einfach nur ein bisschen weniger nach Banane geschmeckt hat und etwas fester war.

Ursula und die Apfel-Banane
Jetzt fahre ich wieder auf die Insel und melde mich dann...naja wann immer ich mal wieder was zu erzählen hab! :D



Hasta luego!  

Donnerstag, 5. November 2015

Alleine in La Paz

Nach einer wunderbaren, warmen und weichen Nacht, erhob ich mich schweren Herzens aus meinem Bett und ging zum Frühstück. Nach diesem und einem kurzen Telefonat (hoch lebe das Internet), verließ ich das Hotel und machte mich auf die Suche nach schwarzem Faden. Der ist mir nämlich leider ausgegangen und dabei wird gerade der so dringend für die Reparaturen meiner Leggings benötigt! Nachdem ich im Supermarkt keinen Erfolg hatte, klapperte ich die kleinen Läden für "Alles" ab und wurde tatsächlich fündig!
Da ich sowieso schon in der Gegend war, ging ich in das Reisebüro meines Mentors, der ein Paket aus Deutschland für mich aufbewahrte.Ich wartete schon seit über zwei Monaten auf dieses Paket und wusste nicht, dass es bereits seit über zwei Monaten in La Paz angekommen war! Fälschlicherweise hatte mein Mentor das Paket an die anderen Freiwilligen  in La Paz weiter gegeben und bis geklärt war, dass das Paket zu mir gehörte waren schon zwei Monate vergangen.

Ganz spontan bot mir mein Mentor dann eine kleine Stadtführung durch La Paz an, an der ich gerne teilnahm. Einer seiner Mitarbeiter brachte mich also zum "meetingpoint"..also theoretisch..auf halber Strecke fuhr ein hupendes Taxi an uns vorbei, in das ich dann gesteckt wurde mit den Worten: "du bist in guten Händen"..okay :D
Das Taxi brachte mich...zu meinem Hostel, beziehungsweise zum Platz neben meinem Hostel, wo zufälligerweise der "meetingpoint" war. Dort warteten schon zwei junge Männer, etwa in meinem Alter, eine Französin und ein sehr netter Engländer, namens Paul. Paul kam übrigens aus London...der pure Neid!
Die beiden Tourguides sprachen relativ gutes Englisch, natürlich nicht in der Schule, sondern in einem Sprachinstitut gelernt und wussten einige Interessante Fakten über die Stadt und Bolivien an sich.

Die erste Info unserer Tour bekamen wir direkt an diesem Platz und die hat mich wirklich überrascht. Ich hatte keine Ahnung, dass ich direkt neben dem sich selbst regierenden Gefängnis von La Paz wohnte!
Die Tour fand teilweise auf Englisch, teilweise auf Spanisch statt, was für Paul eher schlecht war, da er nur Englisch sprach. Dem armen Kerl wurde übrigens irgendwann auf dem Markt sein Handy geklaut...der pure Horror!

Danach ging es weiter über diverse Märkte, in kleine Gässchen und zum Schluss zum Plaza Murillo im Zentrum der Stadt. Dort verabschiedeten wir uns und gingen alle unserer Wege. Nun habe ich eine viel schönere Sicht auf die Stadt und freue mich schon auf morgen, wenn ich das Ganze noch einmal alleine erkunden kann!

Hasta luego!

PS: Nachfolgend einfach ein Paar Bilder von Heute :))
















Lama-X-treme!





Unter diesem Platz fließt ein unterirdischer Fluss








Na, was stimmt hier nicht? :D



Mittwoch, 4. November 2015

Alleine nach La Paz

Ursprünglich geplant:

07.00 Uhr Das Boot in meinem Dorf nehmen
09:00 Uhr In Copacabana mein reserviertes Busticket abholen (Copacabana)
13:30 Uhr Mit meinem Mitfreiwilligen in den Bus nach La Paz steigen
18:30 Uhr Ein Taxi zum Hostel nehmen

Jetzt der von Bolivien geprägte tatsächliche Ablauf:

Um 06:45 Uhr bereit zur Abfahrt standen wir also voll bepackt am Steg, um dann zu erfahren, dass das Boot schon ohne uns gefahren ist. Wir also total motiviert los gelaufen, zum eigentlich ca. 1 Stunde entfernten Challapampa und dann nach ca. 1,5 Stunden kamen wir dann tatsächlich auch an.
Dort zahlten wir den fünffachen Preis für eine Fahrt nach Copacabana, aber ich hatte mir nun mal in den Kopf gesetzt heute nach La Paz zu fahren!



10 Minuten bevor wir dann endlich in Copacabana eintrudelten (10:30 Uhr), stellte mein unglaublich organisierter Mitfreiwilliger fest, dass er seinen Reisepass auf der Insel vergessen hatte!
Da stand dann natürlich schon klar, dass ich alleine fahren müsse.
Trotzdem noch hochmotiviert und absolut überzeugt, stapfte ich in die Reiseagentur um mein Ticket zu holen...was natürlich nicht reserviert war!
Ein Anruf und schwupps - war ein Ticket bei einer anderen Organisation reserviert, mit der ich um 13:00 Uhr nach La Paz aufbrechen sollte.

Nun ist es 12:45 Uhr und ich bekomme eine SMS, dass ich nun doch wieder mit der ersten Agentur fahren solle. Schnell den Rucksack aus der anderen Agentur geholt und das endgültige Ticket bezahlt.
Und wie man so schön sagt, hatte ich Glück im Unglück! Da ich alleine reiste durfte ich mich in der ersten Reihe des Buses niederlassen, übrigens die einzige Reihe mit Beinfreiheit! *.*

Wegen diesem gaaanzen Stress, habe ich die ersten Stunden der Fahrt verschlafen und wachte pünktlich zur Fährfahrt wieder auf. Auf der Fähre traf ich dann zwei Kölnerinnen, die sich spontan mit einem Berliner zusammen getan hatten und ebenfalls auf dem Weg nach La Paz waren.

Im Busterminal von La Paz angekommen (übrigens ein sehr schönes Gebäude (Ich habe es bisher nur nicht geschafft ein Foto zu machen :'D)), teilte ich mir ein Taxi mit zwei Schweizerinnen die kurz vor mir ausstiegen, was mir die Möglichkeit gab, mich ein wenig mit dem sehr freundlichen Taxifahrer zu unterhalten.

Ansonsten ist eigentlich nix mehr passiert, außer das ich die unglaublich weiche Matratze getestet und für himmlisch gut befunden habe :D Auf der Isla schlafe ich nämlich auf einer eher älteren Matratze und dem Lattenrost, weshalb das Bett hier absoluter Luxus für mich ist!

Hasta Luego!

PS: Ich bin absolut süchtig nach dem bolivianischen Popcorn!