Samstag, 3. Oktober 2015

"Warum malt man ein Boot von unten blau an?"

"Damit sich die Fische nicht erschrecken!"

Ollanta ist der Name, einer der drei Töchter des ersten Inkakönigs und der Name des Bootes, dass wir vor ein Paar Tagen neu gestrichen haben. Wir haben eher Feinarbeiten gemacht, dünne blaue Streifen und den Namen gemalt und später dabei geholfen das Boot ins Wasser zu lassen.
Es war eine nette Abwechslung und hat, auch wenn es manchmal etwas anstrengend war auf der schmalen Seite des Bootes zu hocken und 20 Minuten lang einen blauen Streifen zu malen, Spaß gemacht. Die Schulkinder fanden den Anblick, der kompliziert umher kraxelnden Freiwilligen auch sehr amüsant und wir waren doch recht stolz, als wir das Boot zu Wasser gelassen haben.

Gestern haben wir den Geburtstag meiner Gastmutter nachgefeiert. Zu Gast waren, natürlich der Ehemann, der Schwiegervater, ein Überraschungsgast - der Onkel meines Gastvaters, Rosa und Oskar mit ihrem Sohn Matthias und Juan mit seiner Frau und Tochter. Außerdem hatten wir noch die Gesellschaft eines Katzenbabys, Gruff. Der Kater wurde von seiner Mutter verstoßen, ist unterernährt und kränklich. Wir pflegen ihn jetzt und werden ihn danach behalten, heimlich haben wir Freiwilligen ihn auf „Findus“ getauft, weil uns „Gruff“ nicht gefällt und er aussieht wie der Kater aus „Petterson und Findus“.
Auf dem Geburtstag gab es Unmengen von Essen, natürlich größtenteils Fleisch und weil Oskar und ich Vegetarier sind, haben wir Sojaburger bekommen! Der erste bolivianische Vegetarier den ich hier getroffen habe, finde ich total cool! Zusätzlich isst Oskar auch keine Eier und versucht auf Salz und Zucker zu verzichten, was unter den Bolivianern nicht so richtig ernst genommen wird. Schade!
Natürlich wurde ganz nach bolivianischer Art, nach dem Essen ordentlich getrunken! An diesem Abend lernte ich also Singani kennen, der Alkoholgehalt ist mit Vodka zu vergleichen, schmeckt allerdings viel süßer! Optimistisch gemischt, also 1/1, wurden zwei Flaschen geleert und als ich um zwei Uhr ins Bett ging, war die Party noch im vollen Gange!
Was ich sehr angenehm finde ist, dass alle einfach getanzt haben und mir wieder mal vor Augen geführt haben, dass es hier niemanden interessiert wie man aussieht, tanzt oder ob dein Hintern dreckig ist, nachdem du auf dem Boden saßt!

Bolivien ist für mich ein Wohlfühlland, weil jeder hier ist wie er ist und das überhaupt für Niemanden schlimm oder schwer ist!

Damit, Hasta luego!



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